Mit Malia, meiner Tochter, unterhalte ich mich oft über die Schule und bin jedes Mal erstaunt wie begeistert sie von ihrer Schule, von ihren Mitschülern, von den Lehrern und Projekten erzählt. Sie geht aktuell in JüL1 (Jahrgangsübergreifendes Lernen). Auf einer Regelschule wäre sie in der zweiten Klasse. Eine unserer Unterhaltungen habe ich einfach mal festgehalten. Malia und ich wollen sie hier gerne für Interessierte veröffentlichen.
Papa: “Na Malia, soll ich schreiben, oder willst du?”
Malia: “Schreib lieber du. Ich kann noch nicht so schnell auf dem Computer schreiben.”
Papa: “Aber sonst kannst du schon richtig schnell lesen und schreiben, finde ich.”
Malia: “Das stimmt. Meine Lehrerin hat neulich auch geguckt wie schnell ich schreibe.”
Papa: “Kannst du dich erinnern, wie lange du jetzt schon auf der Glocksee Schule bist?”
Malia: “Ähm. Seit den Sommerferien in 2018.”
Papa: “Und wie gefällt dir die Schule?”
Malia: “Richtig gut. Und ich hab auch einen Grund dafür.”
Papa: “Aha, und welchen?”
Malia: “Naja, weil die Lehrer zum Beispiel in Lernzeiten und Gesprächen nicht so streng sind. Es ist da alles so schön und frei. Ja, man fühlt sich da immer total toll. Und wenn ich in die Schule fahre, fühle ich mich total frei. Ich bin dann total fröhlich und finde die ganze Schule toll. Zum Beispiel weil die Lehrer nicht so streng sind, weil ich sie nicht siezen muss.”
Papa: “Und was gefällt dir noch?”
Malia: “Da ist es halt ganz anders als bei anderen Schulen. Zum Beispiel sind da mehr Pausen. Und manchmal gibt es sogar kleine Zwischenpausen. Und dann gibt es noch so tolle Angebote, wo man sich frei aussuchen kann, was man machen will. Und man kann da halt zum Beispiel auch als Kind selbst Angebote machen und sie den anderen Kindern anbieten. Und man wird auch nicht zu irgendwas gezwungen. Ich selber zum Beispiel male gern weiter oder verbringe die Zeit draußen oder gehe gern später doch noch zu einem Angebot.”
Papa: “Und was lernst du am liebsten?”
Malia: “Ich lerne am liebsten Sport, weil da ist man einfach frei, hat freie Auswahl. Manchmal gibt es auch Spiele und man kann selber Spiele vorschlagen.”
Papa: “Und was noch?”
Malia: “Deutsch, weil ich finde da gibt es langsame Sachen die so geschrieben sind, dass man es auch gut verstehen kann. Und da gibt es auch so klein Spiele, wo man lesen lernt, ohne das man überhaupt merkt, dass man gerade etwas lernt.”
Papa: “Kannst du was zu den Lerninseln erzählen?”
Malia: “Also, das ist so eine Karte, von Lehrern gemalt, wo Inseln drauf sind. Und die Inseln haben Namen, zum Beispiel die richtig-Lesen-Insel oder die Sprache-untersuchen-Insel. Ich hab zum Beispiel ein Leseheft, das ich gerade fertig mache. Und wenn ich das fertig habe, dann war ich auf der richtig-Lesen-Insel. Und bei der richtig-Lesen-Insel gibt es noch so Bereiche, zu Beispiel Text abschreiben oder Text gestalten. Und diese ganzen Bereiche sind innerhalb der richtig-Lesen-Insel eingezeichnet.”
Papa: “Magst du denn nur Deutsch oder auch Mathe?”
Malia: “Eigentlich mag ich auch total Mathe. Da ist es am Anfang total leicht, dass man es mit Schwung machen kann. Später wird es auch mal schwierig. Mal ist es leichter und mal schwieriger. Aber weil man es dann schon besser kann, bemerkt man das überhaupt gar nicht.”
Papa: “Gibt es auch etwas das dir an der Schule keinen Spaß macht?”
Malia: “Es gibt auch manchmal so Besprechungen, die manchmal ganz schön lang sind. Am längsten sind die Klassenversammlungen vor den Lernzeiten, weil es da einfach viel zu besprechen gibt.”
Papa: “Also sitzen und zuhören macht dir keinen Spaß?”
Malia: “Ja..”
Papa: “Aber jetzt sitzt du ja ganz schön konzentriert mit mir hier!?”
Malia: “Ja, aber manchmal ist es mir dann irgendwann zu lang. Aber wenn es mir Spaß macht, bin ich voll dabei und merke gar nicht wie die Zeit vergeht. Meistens macht es mir ja auch Spaß.”
Papa: “Gibt es noch etwas, das du erzählen willst?”
Malia: “Achso, eins haben wir vergessen, dass an der Schule noch so passiert: Also die Projektwochen. Es gibt so verschiedene Projektwochen, wo man nicht nur lernen soll, sondern auch Spaß haben soll. Bei der Afghanistan-Projektwoche, zum Beispiel, lernt man was und es macht auch Spaß. Da habe ich zum Beispiel beim Zirkus mitgemacht und das Geld, das wir beim Auftritt eingenommen haben, haben wir dann gespendet.”
Papa: “Und kannst du noch was erzählen?”
Malia: “Hmm, lass mich überlegen. Mir gefällt total der Schulhof. Also, was es da so alles gibt. Zum Beispiel einen Geheimgang, das Baumhaus, die Schaukeln, der Kletterbaum, die Bienenstöcke, der Rutschberg – Da ist so viel Gestrüpp, da kann man sich richtig gut verstecken.”
Papa: “Kannst du auch was zu Schuleschlafen und Klassenfahrt erzählen?”
Malia: “Bei Schuleschlafen gefällt mir, dass man das vorher plant, was man da machen will. Und dann spielen wir am Abend noch ein gemeinsames Spiel, das heißt ‘Mord im Dunkeln’. Und bei der Klassenfahrt gefällt mir, dass wir so viele Abenteuer erleben und ich hab immer was geschafft, wo ich eigentlich ganz viel Angst vor hatte. Und so habe ich auch wieder was gelernt. Letztes Jahr waren wir im Indianer-Camp und da habe ich gelernt, wie man einen Stein schleift, wie man Pfeil und Bogen schießt und wie man Töpfert. Und man konnte auch lernen wie man klettert, aber das habe ich mich nicht getraut.”
Papa: “Würdest du denn anderen Kindern deine Schule empfehlen?”
Malia: “Ja, auf jeden fall. Es macht mir so einen Spaß dort.”
Papa: “Danke, dann gehen wir jetzt mal raus und genießen das Wetter, oder?”
Malia: “Yessss!”